Was sind Trommelsiebmaschinen?

Trommelsiebmaschinen gehören zur Familie der Siebmaschinen. Sie werden auch als Trommelsiebe oder Trommelsiebanlagen sowie Siebtrommel oder Drehrohrsieb bezeichnet. Trommelsiebmaschinen werden zur Siebung von unterschiedlichen Siebmaterialien eingesetzt, es erfolgt also eine Trennung nach Größe. Dieser Vorgang wird auch Klassierung oder Klassiersiebung genannt.

Sie bestehen aus einer langen, sich um die eigene Achse drehenden zylindrischen Trommel, die mit Sieblochungen bzw. Siebplatten ausgestattet sind. Beim Drehen des Materials sollen so kleinere Partikel durch die Lochungen fallen und größeres Material aus der Trommel heraustransportiert werden.

Obwohl Trommelsiebe in der Praxis auf Grund ihrer langen Historie relativ bekannt sind, bieten sie dem Anwender wesentliche Nachteile beim Sieben der Recyclingmaterialien. Dazu zählen insbesondere die geringe Trennschärfe und geringe Siebqualität, ein damit verbundener hoher Wartungs- und Reinigungsaufwand sowie die minderwertige Zuführung von Recyclingmaterialien an nachgelagerte Sortiergeräte wie Magnetsortierern oder Sensorsortiergeräten.

Als Ihr Hersteller für Siebmaschinen mit optimalen Siebergebnissen bieten wir Ihnen erstklassige Alternativen zum Austausch von Trommelsiebanlagen. Gerne beraten wir Sie hierzu!

Christian Lake | Vertriebsleiter
Thomas Harres | Technischer Vertrieb
Markus Döbbelt | Technischer Vertrieb
Marc Steffen | Technischer Vertrieb
Marcel van Reimersdahl | Technischer Vertrieb
Klaus Hauhoff | Technischer Vertrieb
Dominik Becker | Technischer Vertrieb
Simon Dall | Teamleiter Vertriebsinnendienst
Martin Hurson | Business Development Manager
Hermann Kahle | Technischer Vertrieb Asien
Frederik Stening | Leiter Anwendungstechnik
Niklas Lohscheller | Technischer Leiter Kundenservice
Tom Willing | Teamleiter Ersatzteile
Andreas Ahler | Geschäftsführer

Wofür werden Trommelsiebe eingesetzt?

Typische Anwendungen von Trommelsiebanlagen

Trommelsiebmaschinen werden unter anderem zum Sieben von Steinen und Erden, Recyclingmaterialien und Abfällen eingesetzt. Typische Anwendungen sind das Sieben von Hausmüll, Kompost, Biomasse oder auch Altmetallen.

Wartungs- und Reinigungsaufwand

Wie hoch ist der Wartungsaufwand bei Trommelsieben?

Der Wartungsaufwand bei Trommelsiebmaschinen kann signifikant sein, insbesondere aufgrund der Anfälligkeit für Verstopfungen. Regelmäßige Inspektionen, Reinigungen und möglicherweise Reparaturen sind erforderlich.

Stark verschmutzte Trommelsiebanlage.

Vorteile von Trommelsieben

  • relativ einfache Technik
  • geeignet für weniger anspruchsvolle Materialaufbereitungen
  • mittlere Durchsatzraten
  • mobiler Einsatz einfach möglich
  • geringe Bau- und Installationshilfen erforderlich, daher einfacher Einbau möglich
Detailblick in ein Trommelsieb. Man erkennt, dass Langteile sehr leicht durch den Siebbelag fallen können. Das ist schlecht für die Sortierqualität.

Warum sollten Trommelsiebe nicht einsetzen werden, wenn es um eine hohe Sortierqualität und Rentabilität geht?

Mangelhafte Trennschärfe mindert Sortierergebnis

Trommelsiebmaschinen und Trommelsiebanlagen haben aufgrund ihrer unzureichenden Trennschärfe Schwierigkeiten, eine hohe Sortierqualität zu erreichen. Insbesondere bei Recyclingprozessen, bei denen die präzise Trennung von Materialien entscheidend ist, können Trommelsiebmaschinen schnell an ihre Grenzen stoßen. Mit der geringen Sortierqualität und dem hohen Reinigungsaufwand ist auch die geringere Rentabilität des gesamten Recyclingprozesses zu beachten.

Funktionsprinzip von Trommelsiebmaschinen

Wie funktionieren Trommelsiebe?

Das Funktionsprinzip einer Trommelsiebmaschine beruht auf der permanenten Drehung der Trommel um ihre eigene Achse. Beim Sieben wird das zu siebende Material in die Trommel gegeben. Durch eine leicht abfallende Neigung wird das Siebgut während der Siebung von der Materialaufgabe hin zur Materialabgabe am Ende der Siebtrommel transportiert. Partikel, die dabei durch die Lochung der Siebtrommel passen, sollen so nach außen gedrückt und abgesiebt werden. Größere Partikel verbleiben hingegen in der Siebtrommel, bis sie am Ende der Trommel dem nächsten Aufbereitungsschritt zugeführt werden.

Funktionsprinzip Trommelsiebanlage

Nachteile von Trommelsieben

  • Schlechte Siebqualität
    Der wesentliche Kritikpunkt an Trommelsiebmaschinen ist die schlechte Siebqualität und unzureichende Trennschärfe beim Sieben und Klassieren.
    Bedingt durch die Bauweise und das Funktionsprinzip des Trommelsiebs kommt es in der Praxis zu einem hohen Fehlkornanteil. Das heißt, dass z.B. für die nachgelagerten Sortiergeräte schädliche Langteile in die Feinfraktion gelangen. Oder am Beispiel einer Kompostsiebung, bei der für die gewünschte Premium-Ware durch das Trommelsieb ungewollte Langteile in den Feinanteil bzw. Siebdurchgang gelangen.
  • Materialverschleppung des Feinanteils
    Durch das Rotationsprinzip des Trommelsiebs kommt es unweigerlich zu einer Verschleppung des Feinanteils in die Grobfraktion bzw. Siebüberlaufs. Das ist z.B. der Fall, wenn Folienabfälle gesiebt werden. Aufgrund ihrer physikalischen Materialeigenschaften neigen diese dazu, sich während der Rotation ineinander zu verheddern. Das verhindert sie saubere Trennung des Feinanteils, der sich darin verfängt.
  • Verzopfung der Recyclingmaterialien
    Ebenfalls durch die technische Bauweise bedingt, kommt es in der Praxis bei der Siebung von inhomogenen und wickelfähigen Materialien zu Verzopfungen des Materials. Durch das permanente Drehen der Recyclingmaterialien verbinden diese sich unterneinander und werden “wie ein Zopf geflochten”. Diese Zöpfe verunreinigen zum einen die Trommel und sind zum anderen im weiteren Recyclingprozess nicht weiterverarbeit- und verwertbar.
  • Verstopfung der Siebflächen
    Zudem sind Trommelsiebanlagen sehr anfällig für Verstopfungen, was die Siebqualität beeinträchtigt und den Reinigungsaufwand erhöht. Anders als z.B. bei 3D Sieben, werden Langteile nicht daran gehindert, sich im Siebdeck festzusetzen. Anstatt bis ans Ende des Siebes transportiert zu werden, setzen sich diese gern fest und sorgen für eine weitere Minderung der Siebqualität.
  • Erhöhter Wartungs- und Reinigungsaufwand
    Aufgrund der bereits genannten Nachteile von Trommelsiebmaschinen, ist deren Wartungs- und Reinigungsaufwand in der Regel viel höher als bei einem Wertstoffsieb. Tägliche, mehrfache Reinigungen und damit Stillstände sind in der Regel die Folge (siehe Anwenderbeispiel Kompostsiebung)
Trommelsiebanlagen bieten oft eine schlechte Siebqualität, da Langteile einfach ins Zielkorn gelangen können und zugleich wertvolle Recyclingmaterialien verschleppt werden können.

Schlechtere Ergebnisse bei der nachfolgenden Sortierung

Warum können nachgelagerte Sortiergeräte wie Sensor- oder Magnetsortierer schlechter sortieren, wenn in der Zielfraktion ungewollte Langteile und Fehlkorn enthalten sind?

Sensorbasierte Sortiergeräte und Magnetsortiertechnik sind empfindliche Hochleistungssortiergeräte, deren Sortierqualität und Return on Investment maßgeblich von der Qualität des zugeführten Materials abhängt.

Es gilt: Je besser die zugeführte Siebqualität des Materials ist, desto besser ist die Leistung der Sortiertechnik. Kurz gesagt: Best Screening = Best Sorting.

Das Funktionsprinzip von Sortiergeräten wie Sensor- oder Magnet-Sortiergeräten basiert auf den spezifischen Eigenschaften des zu sortierenden Materials. Dazu gehören z.B. die Dichte, das Farbspektrum oder dessen magnetische Eigenschaften. Nur wenn sie einfach zu detektieren sind, leisten diese Sortiergeräte ganze Arbeit.

Kommt es nun aber in der Zielfraktion zu ungewollten Verunreinigungen, z.B. durch Fehlkorn, langen Teilen oder Sand- und Schmutzeintrag, so ist es für Sortiergeräte fast unmöglich, eine präzise Trennung zu erreichen.

Kommt es also beim Einsatz von Trommelsieben zu einer Verschleppung von Langteilen in die Feinfraktion, so haben die Sortiergeräte oftmals das Problem, dass sie nicht sauber zwischen Formen, Längen und Materialien unterscheiden können. Es kommt zu einer ungewollten, aber aufgrund der eingesetzten Siebtechnik unvermeidbaren Vermischung und Verunreinigung des Materials.

Experten für Sortiertechnik bestätigen, dass Langteile das Sortierergebnis signifikant verschlechtern.